Know-how #1: Gastrophysik

Gastrophysik – Sich bewusst machen, was unbewusst passiert!

Genuss wird nicht nur von den offensichtlichen Faktoren wie Vorlieben und Geschmack der Lebensmittel beeinflusst. Viele komplexe Faktoren – allen voran die Atmosphäre – wirken sich auf unser Essverhalten aus. Für das Zusammenspiel des Ambientes, unserer Sinne und der Geschmackswahrnehmung prägte Charles Spence, Experimentalpsychologe an der Universität Oxford, eine eigene wissenschaftliche Disziplin: die Gastrophysik.

Alle Einflüsse aus der Umgebung steuern die Geschmackswahrnehmung während des Essens, ohne dass wir uns ihrer Wirkung entziehen können – wie auf Autopilot. Denn die über 220 Ess-Entscheidungen, die wir laut amerikanischer Forscher täglich treffen, werden zum Großteil vom Unterbewusstsein gelenkt. Damit hilft es uns, den Alltag zu bewältigen, denn wir sparen uns nervenaufreibendes Abwägen und wertvolle Energie.

Welche Umgebungsfaktoren beeinflussen den Genuss?

Wo können wir ansetzen, wenn weniger der Mund, sondern vielmehr der Kopf über Geschmackserlebnis oder Geschmacksalbtraum entscheidet? Studien konnten Einflüsse der Umgebung auf zwei Ebenen zeigen: auf räumlicher und sozialer. Zu den räumlichen Faktoren zählen Gerüche, Beleuchtung und Farben, Geräusche und Musik sowie der gedeckte Tisch.

Warmes, nicht zu stark gedimmtes Licht erhöhen den Wohlfühlfaktor und verbessern die Geschmackswahrnehmung. Ist der Raum in gedeckten Farbtönen gestrichen, wirkt das zusätzlich positiv.

Passende Musik und angenehme Geräusche können den Geschmack von Lebensmitteln verstärken.
So führt laute Musik zu mehr Alkohol- und Kalorienkonsum, während uns klassische Musik eher teure Gerichte auswählen lässt. Wem Genuss wichtig ist, der sollte laut Forscher Charles Spence zu schwerem Besteck und hochwertigem Geschirr greifen.

Im sozialen Kontext sind sowohl die Gesellschaft, in der wir essen, als auch der Anlass des Essens entscheidend.
Sind wir mindestens zu dritt, essen alle Gruppenmitglieder länger und größere Mengen als ohne Gesellschaft.

Quelle: „Gastrologik – Die erstaunliche Wissenschaft der kulinarischen Verführung“ von Charles Spence

Das kulinarische Vergnügen entsteht somit im Kopf und nicht im Mund.
Wusstest du das? Fühlst du den Unterschied auf unseren Bildern? Welches spricht dich eher an?

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